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Münsteraner Botschaftergespräche - Kubanischer Botschafter Becerra Egana beim Corps Rheno-Guestphalia Münster!
Datum: Dienstag, dem 30. April 2013
Thema: Kuba News


OpenPr.de: Münsteraner Botschaftergespräche - Kubanischer Botschafter Becerra Egana beim Corps Rheno-Guestphalia Münster / Botschaft aus Kuba: Perspektiven statt Barrieren!

(Münster, April 2013) Der kubanische Botschafter in Deutschland, S. E. Raúl Francisco Becerra Egana (69), geht davon aus, dass in dem über mehr als 50 Jahre angespannten Klima, wie es die Beziehungen zwischen seinem Land und den USA bestimmt, eine weitere Aufhellung eintritt.

Beim traditionellen Münsteraner Botschaftergespräch, zu dem das studentische Landescorps Rheno-Guestphalia für den 25. April nach Münster eingeladen hatte, gab Botschafter Becerra Egana den Verbindungsstudenten und ihren rund 100 Gästen aus Wirtschaft, Verwaltung und den Hochschulen der Stadt einen Einblick in die Geschichte seines Landes und die Beziehungen mit seinem Nachbarn, den USA.

Dessen unveränderte Blockade-Haltung ordnete er als Folge der innenpolitischen und wahltaktischen Einflüsse in den USA ein. Das Verhältnis zwischen den ungleichen Staaten werde geprägt durch das erstmals vom US-Präsidenten Eisenhower 1960 verhängte und heute durch ein US-Gesetz festgeschriebene Handels- Wirtschafts- und Finanzembargo.

Botschafter Beccera Egena verwies auf die grossen Erfolge Kubas trotz des Embargos. Das Gesundheitwesen Kubas sei vorbildlich und der Erfindungsreichtum junger Kubaner zeigten, dass Kuba trotz dieses Embargos die Schwierigkeiten meistere. Die Analphabetenquote in Kuba sei eine der geringsten der Welt.

In der lebhaften Diskussion mit dem Botschafter, der selbst von 1973 - 1979 an der Berliner Hochschule für Ökonomie Außenhandelswirtschaft studiert hatte, bekamen die Zuhörer Antworten aus erster Hand zur veränderten Führungsrolle in der regierenden Partei Kubas und dem von ihrem Präsidenten Raúl Castro schrittweise eingeleiteten wirtschaftlichen Wandel.

Die Münsteraner Corpsstudenten und ihre Gäste zeigten sich einerseits beeindruckt vom beschriebenen Leistungswillen der kubanischen Bevölkerung, konfrontierten aber ihren Gast auch mit ihren Erwartungen an ein Land, das angesichts seiner geopolitischen Lage besondere Aufmerksamkeit erfährt. Fragen der Zuhoerer zu politischen Gefangenen und Internetzensur wurden offen beantwortet.

In welchem Umfang die von der kubanischen Regierung einge-schlagenen Wege den Menschen und der Wirtschaft des mittelamerikanischen Landes dauerhaft mehr Gestaltungsfreiheit eröffnen, musste jedoch auch nach lebhafter und durchaus kontroverser Diskussion an diesem Abend auf dem Münsteraner Rhein-Westfalen-Haus in der Piusallee als Frage und Hoffnung der Zuhörer offen bleiben -soweit nicht beim anschließenden Empfang auf dem Corpshaus und dem persönlichen Gespräch mit dem Gast aus Kuba weitergehende Perspektiven angedeutet wurden.

"Wir haben hier in Münster mit den Botschaftergesprächen den internationalen Austausch auf einer Top-Ebene institutionalisiert", kommentiert Dirk Frotscher (Direktor der Landesbank Berlin und Alter Herr bei den Rhein-Westfalen) die von ihm initiierte Reihe der Botschaftergespräche.

"Es begann vor sechs Semestern mit dem wirkungsreichen Besuch des Botschafters Israels", so Dirk Frotscher, "und das war ein besonderes Signal, dass der Vertreter Israels ohne Vorbehalte und zum offenen Dialog zu einer schlagenden Studentenverbindung in Deutschland kommt".

BWL-Student Lars Heinrich, Senior/Sprecher der aktiven Rhein-Westfalen, der die Diskussion gekonnt moderierte, fügte hinzu: "Seit der Stiftung unseres Corps vor mehr als einhundert Jahren sind wir der Toleranz und der corpsbrüderlichen Freundschaft verpflichtet. Mit dem eindrucksvollen Auftakt durch den Botschafter Israels wurde die Position unserer Verbindung und auch der Corps hinweg über nationale und Glaubensgrenzen eindeutig beschrieben".

Der Vorsitzende der Alten Herren des im übrigen einzigen Müns-teraner Corps, Prof. Dr. Hermann Freter, stellte dazu fest: "Rheno-Guestphalia ist es in wenigen Semestern mit dieser exklusiven Veranstaltungsreihe gelungen, einen in der Studentenschaft und für die Universität und die Hochschulen in Münster weitreichenden Beitrag zum Gedankenaustausch über Grenzen und Kulturen hinweg zu begründen und dauerhaft zu pflegen."

Auch die Stadt Münster wurde von den Studenten in dieses Konzept eingebunden. Von Beginn dieser Veranstaltungsreihe an empfing sie die nach Münster angereisten Botschafter im Friedenssaal. Damit war auch jeweils der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt verbunden - eine durchaus erfolgreiche Initiative von Verbindungsstudenten in und für die Stadt des Westfälischen Friedens.

Auf dem weiteren von den Rhein-Westfalen für den Botschafter organisierten Münster-Programm stand nach der Begrüßung des Botschafters auf dem Prinzipalmarkt ein Lunch im kleinen Kreis mit den Vertretern der schlagenden Verbindung. Es folgte der Besuch beim Verband Internationaler Unternehmen Münster und Umgebung e.V. und dort das Gespräch mit dessen Vorsitzenden Dr. Hilmi Saleh auf der Tagesordnung. Ein Treffen mit dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Herrn Johannes Frizen, wurde mit der Besichtigung eines landwirtschaftlichen Musterbetriebs abgeschlossen.

Am zweiten Tag seines Aufenthalts in Münster trifft sich der kubanische Botschafter mit dem Vizepräsidenten der Deutschen Hochschule der Polizei, Herrn Gerd Thielmann, um sich über die Ausbildung an dieser in Deutschland einmaligen Münsteraner Hochschule informieren zu lassen und erstmals den Dialog mit der Hochschule aufzunehmen.

Den Rhein-Westfalen und ihrem Corpsbruder Frotscher ist es in den zurückliegenden Semestern gelungen, die Botschafter Israels, aus dem Kosovo, Tanzanias sowie aus Afghanistan, Äthiopien und Lettland für einen Besuch in der Stadt des Westfälischen Friedens und beim Corps Rheno-Guestphalia zu gewinnen.

Die Reihe der Münsteraner Botschaftergespräche wird im Winter-semester am 7. November 2013 mit dem Besuch durch die Botschaf-terin der Philippinen, H. E. Maria Cleofe R. Nativitad, fortgesetzt. Ihr Thema: "Moving forward: Towards to 60 years of Philippine-German diplomatic relations".

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Bild 1 (Goldenes Buch): Der Botschafter Kubas, S. E. Raúl Francisco Becerra Egana (69) trägt sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Aufmerksame Beobachter: Ratsherr Georg Berding und Rhein-Westfalen in Couleur

Bild 2 (Empfang): Der Botschafter Kubas, S. E. Raúl Francisco Becerra Egana (Bildmitte) beim Empfang der Stadt im Kreis seiner studentischen Gastgeber vom Corps Rheno-Guestphalia
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Rückfragen: Corps Rheno-Guestphalia, Telefon 0251/230 14 17
oder
Ass. iur. Dirk Frotscher LL.M.
Director Landesbank Berlin AG
Telefon 0173/60 660 79,

Hintergrund:

Botschafter Raul Francisco BECERRA EGANA:

geboren am 27. November 1941 in Havanna, hat an der Hochschule für Ökonomie in Ost-Berlin Außenhandelswirtschaft studiert. Er war Handelsrat der Republik Kuba in Österreich und der Schweiz (1973-1979), hatte danach hochrangige Funktionen im kubanischen Außenhandelsministerium und amtierte als Handelsrat in Deutschland (2001-2006). Seit 2006 war er Vorsitzender der Handelskammer der Republik Kuba.

Corps Rheno-Guestphalia Münster:

Das studentische Corps Rheno-Guestphalia wurde 1908 gestiftet. Wahlspruch der Verbindung wurde und ist noch heute „Ich wag´s!“.

Wie alle Corps suspendierte Rheno-Guestphalia 1935. In der Kame-rad¬schaft Friedrich Harkort lebte die Gemeinschaft der Corpsbrüder fort, und es wurden auch in dieser Zeit trotz des Verbotes durch die Nationalsozialisten das traditionelle Verbindungsleben fort¬geführt und unter schwierigsten Bedingungen auch Mensuren gefoch¬ten.

Im Januar 1950 gehörte Rheno-Guestphalia zu den 22 Corps, die sich in der "Interessengemeinschaft" zusammenschlossen und die Rekonstitution des Kösener Senioren Convents Verbandes (KSCV) vorbereiteten. Rheno-Guestphalia übernahm 1956 die Tradition des ebenfalls 1935 suspendierten und inzwischen erloschenen Corps Teutonia Bonn.

Den Kösener Corps gehören heute mehr als 13.000 aktive Studenten und ihre Alten Herren an. Ihre Vereinigung ist die älteste Alumini¬vereinigung an den Universitäten und Hochschulen im deutsch¬sprachigen Raum.

Die Aktivitäten der studentischen Corps:

Corps sind eine besondere Form von Studentenverbindung in Deutsch-land, Österreich und der Schweiz sowie im Baltikum, Belgien und in Ungarn, die über 200 Jahre alt ist und damit älter als alle ande¬ren Formen von Studentenverbindungen. Studenten schließen sich in Corps zusammen, um ihr Studium gemeinsam zu gestalten, um zusammen zu feiern und ein Netzwerk lebenslanger Freundschaften aufzubauen.

Corps sind politisch neutral und folgen dem Toleranzprinzip. Das heißt, dass Nationalität, Herkunft, Religion, aber auch das Studienfach kein Kriterium bei der Aufnahme neuer Mitglieder darstellen. Auch beeinflussen die Corps ihre Mitglieder nicht hinsichtlich ihrer politischen, religiösen oder wissenschaftlichen Ausrichtung.

Im Mittelpunkt des Corpslebens stehen die Verbindung der Mitglieder in lebenslanger Freundschaft, die Ausbildung von Charakter sowie die Stärkung von Persönlichkeit und Tatkraft. Der Erfolg gibt den Corps Recht. In den Jahren 2010 bis 2012 konnten die corpsstudentischen Verbände große Zuwächse bei den studierenden Mitgliedern feststellen.

Corpsstudenten tragen Farben („Couleur“, also Band und Mütze) als Erkennungszeichen und pflegen die Tradition des studentischen Fechtens, die Bestimmungs-Mensur.

Die Corps sehen sich als Studentenverbindung und als Akademiker-verband. Nach dem Studium treten die Corpsstudenten in den Altherrenverband ihres Corps ein und unterstützen die jungen Mitglieder durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und persönliche Ratschläge, übernehmen aber auch eine Vorbild-Funktion. Corps-studenten sind gehalten, ein gutes Examen abzulegen, und sind bereit, überdurchschnittliche Leistungen in Wirtschaft, Staat und Gesellschaft zu erbringen.

Aktivitäten:

Corps stehen in der Mitte der Gesellschaft:
Corpsstudenten arbeiten konstruktiv an der Entwicklung der demokratischen und freiheitlichen Gesellschaftsordnung der Länder in Europa mit.
Corpsstudenten gehören in Deutschland allen demokratisch legitimierten Parteien an.
Das Corpsstudententum wurzelt in der Aufklärung, dem Humanismus und dem Idealismus.
Die Achtung der Würde des Menschen steht bei den Corpsstudenten ganz hoch im Kurs.
Corps sind weltoffen und tolerant: In den mitteleuropäischen Corps kommen Studenten
aus allen Fakultäten,
aus allen Ländern und Kontinenten
mit unterschiedlichsten Religionen zusammen.

Die Zahl der Corpsstudenten mit Migrationshintergrund wächst. Die spiegelt die Entwicklung in der Gesellschaft der modernen Industrienationen wider.

Corps machen Spaß: Der junge Student tritt in ein Corps ein, weil er Spaß hat
• am Kontakt zu den Menschen, denen er hier begegnet, und
• an der Art der Gestaltung des Gemeinschaftslebens.
• Er kann an außergewöhnlichen Veranstaltungen teilnehmen bzw. Veranstaltungen organisieren. Dazu gehören Partys, Bälle, Vortragsabende sowie Kneipen und Kommerse. Engagierte Menschen finden hier ein reiches Betätigungsfeld.

Corpsstudenten haben Kontakte:
• Im Corps trifft der junge Student andere Studenten in höheren Semestern und von anderen Fakultäten.
• Er reist regelmäßig zu befreundeten Corps in andere Hochschulstädte, trifft dort auf andere Studenten und erweitert seinen Horizont.
• Er begegnet auch berufstätigen Akademikern und kann persönliche Gespräche führen, die ihm im täglichen Leben und bei der Zukunftsplanung helfen. So hat er Kontakt auf Augenhöhe mit Akademikern aller Karrierestufen.

Corps bieten Infrastruktur: Die von den Alten Herren finanzierten Corpshäuser bieten den studentischen Mitgliedern:
• Preisgünstigen Wohnraum,
• Raum zur Freizeitgestaltung und Begegnung mit anderen Studenten (Aufenthaltsräume) in gepflegter Atmosphäre,
• Hauswirtschaftliches Personal und Einrichtungen wie Küchen, Schank- und Thekenräume zur Ausrichtung von Veranstaltungen mit Essen und Trinken, Zubereitung und Einnahme gemeinsamer Mahlzeiten,
• Festräume zur Ausrichtung größerer gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und künstlerischer Veranstaltungen.

Corps Rheno-Guestphalia zu Münster
Piusallee 164
D - 48147 Münster,
Telefon: 0251 / 230 14 17,
Fax: 0251 / 230 16 59, , www.rheno-guestphalia.de;,
Ass. iur. Dirk Frotscher LL.M., ,
Telefon: 030/ 264 04 36 oder 0173/ 60 660 79






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